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(19)10 Fragen an Björn Pahrmann aus Hamburg, geboren 1969

Was bedeutet der FC St. Pauli für Dich?

Der FC St. Pauli war der Grund, warum ich nach Hamburg gezogen bin. Das sagt wohl alles.

Was war Dein erstes Fußballspiel, das Du im Stadion gesehen hast, und welches Dein erstes St. Pauli-Spiel?

Es war in der Saison 1976/77. Am 01. April 1977, um genau zu sein. Der HSV spielte gegen den FC Bayern München. Das Endergebnis lautete 5:0 für den HSV. Tja, nach dem Spiel war ich für 12 Jahre HSV-Fan.

Mein erstes St. Pauli-Spiel war 1989 ein Spiel der St. Pauli-Knights gegen irgend einen anderen Baseball-Klub. Das erste St. Pauli-Fußballspiel war glaube ich in der Saison 1991/92. Das war das Jahr, als die Liga in Auf-und Abstiegsrunde unterteilt wurde. Ich saß an dem Tag in Bremen, als ein ehemaliger Mitschüler, der in Hamburg studierte, mich anrief und fragte, ob ich mal ein Spiel bei St. Pauli sehen wollte. Nunja, eigentlich ist er Schuld, dass ich bei diesem Verein gelandet bin.
Also zurück zum Spiel: St. Pauli musste in der Aufstiegsrunde gegen Hertha BSC antreten. Das Spiel war glaube ich ein ziemlicher Grottenkick, aber ein gewisser Mario Basler spielte bei Hertha und schoß aus 30 Metern einen Freistoß in den Winkel. Das genaue Endergebnis weiss ich nicht mehr. Ich glaube 1:1, oder so. Ich kann mich aber daran erinnern, dass mich ein Sänger einer schleimigen Punkband dazu überreden wollte, einigen Hertha-Hools körperliche Verweise zu erteilen. Irgendwie hat mich nach dem Spiel der Club nicht mehr losgelassen.

Wo stehst Du am Millerntor?

Gegengerade

Was war Dein schönstes Erlebnis mit dem FC?

Die Auswärtsfahrt nach Kaiserslautern im Pokal. Eine Sternfahrt aus der ganzen Republik in das pfälzer Nest. Die Leistung der Mannschaft und die Feiern davor und danach waren schon grandios. Irgendwann am späteren Abend traf ich auch noch den Präsidenten von Kaiserslautern (Thines), der sich so darüber freute, dass ich ihn erkannt habe, dass er mich den ganzen Abend frei hielt.

Und Dein schlimmstes?

Die Auswärtsfahrt zu Hansa Rostock nach dem Aufstieg 1995 war mein übelstes Erlebnis. Ein Pflasterstein an meinem Kopf sorgte für eine Narbe und eine lang anhaltende Erinnerung.

Hast Du einen Lieblingsspieler?

Truller und Horst Haecks. Letzteren hab ich zwar nie bei einem Spiel gesehen, aber nach einem Heimspiel traf ich ihn zufällig und sprach ihn an. Er erzählte über zwei Stunden von den alten Zeiten. Das war schon ziemlich interessant.

Warum bist Du kein HSV-Fan geworden?

Wie ich schon erwähnte, war ich zunächst HSV-Fan. Ein Aha-Erlebnis sorgte aber für meine Abkehr vom Rautenklub. Es war irgendwann Ende der Achtziger, als ich mal wieder in der Betonschüssel war. Vor mir wurde ein junger Ausländer, ich glaube es war ein Türke, aufs übelste beschimpft. Ich stellte mich dazwischen und bekam von einigen HSV-Faschos einen körperlichen Verweis. Da ich nicht zwischen Fußball und Politik trenne, war der Verein von der Müllverbrennungsanlage für mich dann gestorben.
St. Pauli-Fan bin ich seit dem oben erwähnten Spiel. Zu der Zeit lebte ich noch in Bremen. Aber Werder-Fan konnte ich nicht werden, da die Spiele von Werder damals unansehnlich waren und der Club bei mir nie Emotionen ausgelöst hat.

Wenn Du noch weitere Vereine außer dem FC St. Pauli supportest, welche sind das?

Ich freue mich, wenn Celtic gewinnt. Aber von dem Fanfreundschaftsgedusel halte ich nicht so viel. Ach ja: Dem TuS Heeslingen drücke ich noch die Daumen, da ich dort früher mal gespielt habe.

Welche Musik hörst Du gerne?

Ska, Ska,Ska und ein büschen Punk. Hauptsächlich drehen sich Scheiben von Rantanplan, Dr. RingDing usw. auf meinem Plattenteller.

Und was machst Du sonst so?

Ich arbeite als Online-Redakteur bei Sport1 und fahre gern Fahrrad.